Der russische Instrumentenbaumeister Piotr J. Sterligow baute 1907 in St. Petersburg eine vierreihige Knopfharmonika, die er "Bajan" nannte. Das Instrument hat seither unter diesem
Namen eine weite Verbreitung gefunden. Anfangs war das Bajan vor allem als Volksinstrument
sehr beliebt und erklang bei Festen und Tänzen. Später gab es eine Entwicklung in spieltechnischer,
instrumentenbaulicher und instrumentalpädagogischer Hinsicht, die das Bajan zu einem vollgültigen
Konzertinstrument machte. Ausschlaggebend hierfür war nicht zuletzt die Einrichtung des Einzeltonmanuals, das dem Interpreten auf der linken Seite einen mehrere Oktaven umfassenden Tonraum bereitstellt. Somit wurde ein tonhöhenrichtiges, polyphones Spiel ermöglicht.
In seiner Kunstform hat das Bajan rasch das Interesse der Zeitgenössichen Komponisten geweckt, 
so das es mittlerweile recht umfangreiche Originalliteratur gibt. Daneben existiert ein großes Repertoire an Transriptionen und Bearbeitungen klassischer Stücke, die durch die Klangeigenschaften des Bajans eine ganz neue Ausstrahlung bekommen und das Publikum in besonderer Weise ansprechen.